Heute geht es um das Thema Haare Sticken. Ja, Sticken VON Haaren, nicht MIT Haaren – denn das gibt es tatsächlich auch. Da ich beim Verarbeiten von echten Haaren immer an Vodoo-Puppen und Hexenzauberei denken muss, beschränken wir uns auf das Sticken mit Fäden.
Gestickte Wuschelköpfe mit geflochtenen Frisuren sieht man ja immer öfter auf Instagram herumwehen. Die neue Art Haare zu sticken ist nicht etwa platt am Kopf platzieret, sondern so, dass die Fäden locker vom Stoff herunterbaumeln. Das eröffnet viele Möglichkeiten sich nach dem Sticken als Frisör zu versuchen und das Fadenköpfchen mit Locken, Flechtzöpfen, Pferdeschwanz oder Hochsteckfrisur zu versehen.
Das musste ich natürlich einmal selbst ausprobieren! Tatsächlich ist es viel einfacher als ich zuerst dachte. Ja, es dauert natürlich seine Zeit, doch das sind wir Stickerinnen doch gewöhnt oder nicht?
Es gibt mehrere Möglichkeiten Haare zu sticken. Alle haben ihre Anwendungsberechtigung. Drei Methoden Haare zu sticken habe ich für dich ausprobiert. Du kannst sie mithilfe der Tutorials weiter unten selbst ausprobieren und schauen welche dir am meisten zusagt.
Ausserdem kannst du dir hier alle 3 Methoden auch auf Video ansehen.
Viel Spaß beim Sticken!
1. Methode zum Haare sticken: die einfache Schlaufe
Bei dieser Methode solltest du mit einem einzelnen Faden arbeiten. So sieht das Ergebnis sehr realistisch aus. Schneide die Fäden auf die doppelte Haarlänge plus etwa 2cm Puffer zu. Dann stickst du von oben einmal in den Stoff ein und einen Zentimeter weiter wieder aus. Dann ziehst du den Faden so durch, dass beide Enden des Fadens gleich lang sind. Den nächsten Faden versetzt du dann eine Fadenbreite nach rechts oder links – wie du magst – zu dem vorherigen Faden-Duo. Und so geht es immer weiter bis du einmal komplett um den Kopf herum bist.
Wichtig ist, dass die Fäden sehr nah beieinander liegen damit die Haarlinie lückenlos wird. Ich persönlich habe entlang der oberen Hälfte des Kopfes noch eine 2. Reihe Fäden hinter die 1. gesetzt damit der Stoff nicht durchscheint.
Ein Nachteil dieser Methode ist, dass die Fäden nur lose am Stoff befestigt sind. Sprich: wenn du an einem der Fäden ziehst, ist er schnell wieder ab. Deshalb ist es wichtig die “Haare” in einer Frisur zu fixieren. Das geht z.b. mit einem Pferdeschwanz oder einer Flechtfrisur.
2. Methode: die geknoteten Enden
Bei dieser Methode schneidest du dir die Fäden in der gewünschten Haarlänge plus 2cm Puffer zu. Nach dem Einfädeln der Nadel machst du einen Knoten ganz am Ende des Fadens. Dann stickst du den Faden von unten durch den Stoff und ziehst den Faden komplett aus der Nadel heraus. Der Knoten hält dann idealerweise den Faden in Position. Damit der Knoten groß genug ist, solltest du bei dieser Technik mehrere Fäden auf einmal verwenden. Teste am besten aus wieviele Fäden notwendig sind damit der Knoten nicht durch den Stoff rutscht.
Der Nachteil dieser Methode ist, dass die Fäden nur von einer Seite gehalten werden. Sprich: wenn aus irgendwelchen gründen von hinten an den Knoten gezuppelt wird, kann der Faden von vorne wieder nach hinten gezogen werden. Genau wie bei Methode 1 solltest du daher die “Haare” in einer Frisur fixieren. Weiterhin ist das Fadengewusel welches durch die Knoten entsteht beim weiteren Sticken leicht nervig zu bändigen. Wenn du diese Methode benutzen willst, dann am besten erst wenn der Rest des Stickbildes fertig ist.
3. Methode: der türkische Knotenstich
Diese Methode ist die stabilste von den Dreien. Der türkische Knotenstich arbeitet mit Schlaufen die durch einen Fixierstich befestigt werden. Hier brauchst du keine Fäden vorschneiden, denn du kannst mit einem langen Faden arbeiten. Wichtig ist hier, den Stich so auszuführen, dass die Schlaufen nach aussen zeigen. Sollten die Schlaufen in den Kreis ausgerichtet sein, wirst du am Ende entlang der Haarlinie eine Reihe Stiche sehen.
Auch bei dieser Methode werden mehrere Fäden gleichzeitig benutzt. Achte darauf, dass du die Stiche sehr nah beieinander setzt da die Haarsträhnen sonst zu weit von einander entfernt sind.
Der große Vorteil dieser Methode ist, dass die einzelnen Fäden so gut befestigt sind, dass du sie auch zum Sticken von Puppenhaar nehmen könntest. Wenn mal jemand daran zieht, bekommt der Wuschelkopf nicht gleich Haarausfall!
Auf der Rückseite…
Hier ist noch die Rückseite. Ganz deutlich hervor sticht die Methode 2 mit den Knoten, die auf der Rückseite eine ganz eigene Frisur bilden. Oben ist Methode 1 zu sehen und unten links Methode 3 mit kleinen Stichen sauber aufgereiht.
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