Seit Jahren bastle ich mir meine Projektbücher selbst. Meist beziehe ich sie mit Stoff oder schönem Papier. Manchmal überziehe ich ein fertiges Buch, manchmal binde ich die Seiten selbst. Für mein neues Großprojekt wollte ich aber etwas ganz Besonderes machen. Und so komisch es auch klingt, bestickt habe ich noch nicht viele Bücher!
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Wofür braucht man ein Projektbuch?
Ein Projektbuch oder auch Werkbuch genannt, gibt den Raum, um alle Infos, Materialien, Recherche und Maße zu verschiedenen Projekten einzukleben, schreiben, malen, was auch immer du willst. Das geht natürlich auch digital! Dabei können ganz viele zusammenhanglose Projekte eingetragen werden oder zu einem übergeordneten Projekt passend sein, wie z.B. bei einer Kollektion.
Video zum Projektbuch
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Mehr InformationenBisher habe ich meine Projektbücher hauptsächlich für Strickprojekte benutzt. Denn meist drucke ich mir dafür extra die Anleitungen aus und habe dann gleich einen Platz, um z.B. die Banderolen der Wolle und eine kleine Fadenprobe mit einzukleben. Das hilft nachträglich ungemein, wenn man dasselbe nochmal stricken möchte. Es ist zusätzlich aber auch eine tolle Erinnerung an vergangene Arbeiten. Denn vieles ist schon lange verschenkt oder echt lange her. Es ist wie ein Fotoalbum oder Tagebuch der eigenen Schaffenslust.
Dieses neue Projektbuch soll etwas ganz Besonderes werden. Ich habe schon ein paar Jahre lang keins mehr geführt, weil viele Projekte einfach auch last-minute Geschenke waren oder eben für meine Arbeit mit Pumora. Es ist ein wenig wie mit einem Fotoalbum. Man hat schon alle Fotos und auch das Album, aber irgendwie nicht den Nerv oder die Zeit, um alles einzukleben und hübsch zu gestalten.

Der Plan
Für dieses Projektbuch möchte ich alles selbst machen. Also den Einband besticken und das Innenleben selbst binden. Platz soll erstmal nur für eine bestimmte Menge an Projekten sein. Denn mal Hand aufs Herz, ich habe schon viel zu viele Zeichenblöcke und Notizbücher, die zu 10% gefüllt sind und dann nie wieder angefasst wurden. Fangen wir also mal klein an – vielleicht wird es dann sogar voll!
Wenn man sein Buch selbst binden möchte, ist es sehr wichtig, sich vorher Gedanken zu machen, wie groß es werden soll und welches Papier man benutzt. Ich persönlich finde es immer sehr schade, wenn man sehr viele Abschnitte produziert, nur weil man unbedingt eine Größe haben will, die nicht mit existierenden Papierformaten konform geht.
Ich habe schön festes Papier in A3-Format, welches ich falten möchte, damit ich auf ein quadratisches Format komme. Das mit den Faltungen habe ich mir bei alten Fotoalben abgeguckt. Die haben in der Regel so einen Knick zwischen den Seiten, damit das Buch auch mit den vielen Fotos drin noch flach liegen kann. Da bei meinem Projektbuch auch viel Inhalt eingeklebt wird, ist so ein Abstandshalter sehr sinnvoll.
Doch genug Theorie! Jetzt geht’s los 🙂
Material
- A3 Tonkarton/ festes Zeichenpapier/Aquarellpapier
- Stoff & Stickgarn, Sticknadel, Stickrahmen
- feste Pappe für den Einband
- Kleber, Papier- und Stoffschere
Den Umschlag gestalten
Mein Projektbuch soll aus zwei getrennten Umschlägen bestehen mit einem offen liegenden Rücken. Das macht die Umschlaggestaltung etwas einfacher. Dafür schneide ich mir passend zum Buchblock, also dem Inhalt des Buches, zwei Stücke richtig dicke Pappe zu. Ich hatte noch 2 passende Rückseiten aus Pappe von Malblöcken, die fest genug waren.
Achtung: Von Wellpappe rate ich ab. Die hat man zwar als Verpackungsmaterial meistens zur Verfügung. Allerdings knickt Wellpappe wegen der Wellenstruktur sehr schnell entlang der Rippen. Für kleinere Bücher um die 10 oder 15 cm Breite mag das noch gehen, aber bei so großen Umschlägen wie hier ist das wirklich suboptimal. Alternativ kann man z.B. Pappe von Cornflakes-Packungen oder Schreibblockrückseiten zusammenkleben.



Für mein Buch möchte ich ein Fenster mit dahinter liegendem Motiv haben. Deshalb schneide ich zuerst ein Oval aus. Das geht am besten mit einem Skalpell. Da meine Pappe sehr dick ist, schneide ich mehrmals über die Linien, um hindurchzukommen. Das liefert in der Regel ein saubereres Ergebnis als auf Teufel komm raus beim ersten Schnitt komplett durchzuschneiden.
Im letzten Blogpost habe ich ja schon beschrieben, wie ich den Stoff mit Blätterranken bestickt habe. Damit mein Stoff schön aufliegt und nicht so hart wirkt, klebe ich vorher ein Stück Filz auf die Pappe. Diese Filzlage bewirkt auch, dass die Fäden der Stickerei auf der Rückseite etwas mehr Raum haben und beim Aufkleben nicht durchdrücken können.
Nachdem die Filzlage getrocknet ist, klebe ich den Stoff auf die Filzlage. Für alle Klebe-Schritte benutze ich den ganz normalen Klebestift für Papier. Das habe ich schon sehr oft gemacht und es ist für mich die einfachste und praktischste Methode. Ich empfehle eher den Prittstift, da dieser etwas mehr Auftrag bietet als Uhu. Generell würde ich aber guten Kleber empfehlen. Bei sehr billigen Klebestiften hatte ich schon schlechte Erfahrungen gemacht. Die Prittstifte gibt es öfter mal in 3er- oder 5er-Packs, die deutlich günstiger sind. Da schlage ich in der Regel zu 🙂
Damit der Stoff auch in der Mitte ausgeschnitten ist, schneide ich zuerst ein kleineres Oval mit ca. 1 bis 2 cm Abstand zum Karton aus. Dann schneide ich sehr vorsichtig kleine Schlitze bis zur Kante des Kartons hin. Mit dem Klebestift klebe ich dann alle entstandenen Keile auf der Innenseite des Umschlags fest. (siehe mittleres Bild oben)
Für das Innere des Buchdeckels klebe ich noch meinen gestickten Schmetterling auf dieselbe Weise auf. Hier benutze ich dünnere Pappe von einem Schreibblock. Diese Pappe klebe ich dann wiederum von hinten auf den Umschlag, sodass der Schmetterling vorne durchguckt.

Das Buch binden
Bücher zu binden ist gar nicht so schwer. Wenn du schon mit Nadel und Faden gearbeitet hast, wird dir einiges bekannt vorkommen. Es gibt ganz viele tolle Tutorials auf YouTube und auch an Büchern einiges. Ich selbst benutze seit Jahren ein Buch mit vielen kreativen Ideen rund ums Buchbinden.
Hier sind einige Ressourcen zum Weiterlesen & Anschauen:
- Cover to Cover von Shereen LaPlantz
- Bitter Melon Bindery
- ASMR Buchbinden
- Playlist Buch Binden
- fertige Buchblöcke von Achtmorgenwald * Partnerlink
Da ich selbst dahingehend überhaupt kein Profi bin und mich eher so durchwurschtle, sind hier ein paar Ressourcen zum Stöbern. Im Video zum Projektbuch zeige ich allerdings detailliert, wie ich es gemacht habe. Kurz und knapp formuliert, habe ich Folgendes gemacht:
- alle Buchseiten mit einer Buchbindetechnik und Zwirn zusammengenäht
- 3 Stoffstreifen zugeschnitten und die Außenkanten nach innen gefaltet und geklebt
- diese 3 Stoffstreifen dann mit dem Buchblock zusammengenäht
- die Stoffstreifen innen auf die Umschläge geklebt, um alles zu verbinden



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