Fadengespräche Podcast – Viktoria Egert

In dieser Fadengespräch-Episode ist Viktoria Egert zu Gast. Bekannt durch ihre verträumten Fotografien und ihr Handarbeitsbuch “Wir feiern das Leben” verzaubert Viktoria schon lange meinen Instagram-Verlauf. Wir reden über das Überwinden von kreativen Blockaden, was wir von der älteren Generation noch lernen können und wie es hinter den Kulissen eines Buch-Fotoshootings aussieht.

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Fadengespräche Episode 1 – Viktoria Egert

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Ein paar Ausschnitte aus dieser Episode

Das perfekte Bild auf Instagram

A: In deinen Blogposts oder auch generell in deinen Instagram Posts beschreibst du oft sehr persönliche Momente, wo du dich ja auch ein Stück weit öffnest und verletzlich zeigst. Was motiviert dich das so öffentlich zu machen?

V: Als Mensch nimmt man seine Umwelt und die Menschen war und es sieht oft alles so perfekt aus nach außen. Die Leute wollen dieses perfekte Bild gerne beibehalten und sich bloß nicht verletzlich zeigen. Aber im Endeffekt sind wir alle mit den gleichen Problemen beschäftigt. Belastet jeden dann natürlich auf seine Art.

Für mich ist es so wichtig, weil ich auch oft diese Resonanz bekomme: oh du bist so perfekt, bei dir ist alles perfekt. Nein bei weitem nicht! Wir haben unsere eigenen Schwierigkeiten, auch ich selber als Mensch und ich möchte einfach diese perfekte Aura, die man scheinbar ausstrahlt, die möchte ich öffnen. Damit die Leute sehen, schau mal auch ich kämpfe mit Problemen, auch ich habe Schwierigkeiten und ich musste da wo ich jetzt bin, da musste ich hinkommen, das war ein Weg. Der war teilweise steinig, der war teilweise dunkel und ich möchte, dass die Leute einfach hinter die Fassade gucken können und sehen können: hey ich habe genau die gleichen Probleme wie ihr. Aber man kann sie lösen.

Hinter den Kulissen eines Fotoshootings

A: Wie sieht denn bei dir ein Tag aus, wo du ein Shooting machst oder einen Aufnahmetag hast?

V: Frag mal meine Familie! Dann darf keiner nachhause kommen es ist absolut chaotisch. Ich habe inzwischen schon gelernt ein bisschen Struktur zu fahren und mir zumindest mal einen Plan zu schreiben und so weiter. Aber egal wie viel ich darüber nachdenke vorher und mir Pläne schreibe und vorbereite: es endet im Chaos. Immer chaotisch. Aber diese chaotischen Fotoshootings, die finden eigentlich nur bei mir zu Hause in dieser Form statt. Oft muss ich Produkte draußen fotografieren, weil sie hier bei mir im Haus vom Stil einfach gar nicht passen würden.

Da denke ich zum Beispiel an das Fotoshooting mit Nora von acufactum mit der ich Kleider fotografieren sollte. Da kam dann die Anfrage von acufaktum ob ich diese Kleider schön in Szene setzen könnte. Bei mir zu Hause ging es wie gesagt nicht. Also habe ich mir Gedanken gemacht, wo könnte ich diese Kleider schön in Szene setzen. Da fiel mir ganz spontan das Bauernhausmuseum in Detmold ein. Also haben Nora und ich uns dort getroffen.

Bevor es zu so einem Shooting kommt oder generell zu Shootings kommt, muss ich vorher viele Vorbereitungen in meinem Kopf treffen. Und zwar muss ich mich in die Produkte einfühlen. Ich muss überlegen wie setze ich das in Szene, was brauche ich eventuell an Accessoires um das schön in Szene zu setzen. Bei den Kleidern mit Nora zum Beispiel, da habe ich mir eine lange Liste geschrieben was ich brauche und wir sind dann am Ende mit zwei proppenvoll gefüllten Bollerwagen durch den Park gezogen und haben dort Fotos gemacht.

Allerdings muss ich dazu sagen man darf nicht einfach so in solchen Museen gewerblich fotografieren. Da muss man sich vorher eine Erlaubnis einholen. Da darf man nur für private Zwecke Fotos machen. Das ist vielleicht wichtig zu erwähnen.

Nora musste dann dort vor all den Menschen die das Museum einfach so besuchen als Model stehen. Musste sich zwischen Häusern umziehen manchmal auch in leer stehenden Zimmern. Ich habe dann Wache für Sie geschoben. Also das war schon eine sehr sehr interessante Erfahrung aber eine sehr schöne Erfahrung. z.B. finden Shootings dann manchmal so statt.

Die Angst überwinden etwas falsch zu machen

A: wie überwindest du diese Angst, dass du etwas falsch machst? Denn du hast ja die bestickte Gans trotzdem nach 5 Monaten wieder aufgenommen und vollendet.

V: Also jetzt bei der Gans, da hatte ich einen Nachmittag für mich alleine. Das kommt sehr selten vor. Es ist sonst immer jemand zu Hause und da sind alle ausgeflogen. Und ich habe gedacht so und jetzt muss ich mich mal an die Gans machen. Ich hatte also absolute Ruhe, musste kein Essen machen, keiner kam Mama hier, Mama da und ich habe die Anleitung Schritt für Schritt 5x durchgelesen. Damit ich auch ja nichts falsch mache.

Ich hatte die Zeit und die Muße das zu tun. Im normalen Alltag hätte ich das nicht geschafft. Diese Situation, dass man Angst vor etwas hat deshalb, sagte ich ja gut, dass du den Podcast angefangen hast, diese Angst habe ich vor ganz ganz vielen neuen Sachen. z.B auch mit dem neuen Blog jetzt. Da waren so viele Stimmen in meinem Kopf: was wenn du wieder ein Fehler machst und alles löschst oder was ist wenn ihn keiner lesen wird und so weiter.

Diese Menschen im Kopf können dir ganz viele Dinge erzählen ne ja und irgendwann habe ich gesagt: so, ist jetzt egal wie viel Angst ich habe. Ich gehe einfach los und gucke was aus wird. Ich habe dann das günstigste Paket genommen um erstmal zu starten. Und mir gesagt wenn das Gut wird, kann ich immer noch aufstocken, aber ich probiere es jetzt einfach. Gegen die Angst angehen einfach.

Viktorias Rat an dich

Das was ich gerne sagen würde, sage ich immer allen, die Zweifel haben ob sie Handarbeiten machen möchten oder nicht oder generell irgendetwas Neues anfangen wollen oder nicht.

Macht es einfach! Ihr wisst nie, ob es gut wird oder nicht. Nicht nicht nur träumen und denken. Einfach probieren. Wenn es nicht gut wird, ist das kein Verlust, weil dann weißt du einfach, dass es nicht dein Weg war – fertig. Also einfach vertrauen und machen. Träume leben.

Mehr von Viktoria: Instagram Webseite

Wir feiern das Leben” von Viktoria Egert

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Hörbuch-Empfehlungen

Ob beim Sticken, Stricken oder Kochen, ich höre unglaublich gerne Podcasts und Hörbücher nebenher. Früher habe ich viele Bücher gelesen, aber mit den stetig wachsenden Aufgaben fehlt mir oft die Zeit und Muße mich stundenlang hinzusetzen und einfach nur zu lesen. Mit Hörbüchern habe ich Hände und Augen frei, um andere Dinge parallel zu machen. Geht dir bestimmt auch so! Im Podcast redeten wir über dieses Buch:

The One Thing

The One Thing” von Gary Keller ist ein absolutes Muss für alle, die etwas produktiver werden wollen. Aber auch generell empfehle ich dieses Buch allen, die sich oft verzetteln und irgendwie nie all das schaffen, was sie schaffen wollten. Damit meine ich nicht mal die To-do-Liste des Tages. Vielmehr geht es darum zu schauen, was wirklich wichtig für einen ist und welche Ziele es sich lohnt zu verfolgen. Gary Keller geht dabei auf verschiedene Bereiche des Lebens ein. Gesundheit, Familie, Geld, Beruf, Selbstverwirklichung. Deshalb ist dieses Buch zwar sehr hilfreich für alle, die gerne noch was in ihrem Leben bewirken wollen. Doch auch im privaten Bereich ist es extrem hilfreich.
Es geht darum, das zu definieren, was am wichtigsten ist und alles andere einfacher oder überflüssig macht. Klingt einfach? Ist es auch.

Ich habe The One Thing vor ein paar Jahren gelesen und greife jedes Jahr wieder auf die Techniken zurück, um auf Kurs zu bleiben. Damit ist es das einzige Selbsthilfebuch, dass bei mir wirklich dauerhaft im Kopf geblieben ist!

Die deutsche Übersetzung ist etwas unglücklich geworden. Wenn du gut Englisch verstehst, empfehle ich die Originalversion.

Ich höre Bücher meist über Audible. Dort gibt es auch einen kostenlosen Probemonat. Schau doch mal rein!


Der Fadengespräche Podcast

Es gibt noch viele weitere Podcast Episoden rund um textile Themen. Perfekt für entspannte Stunden am Stickrahmen!

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