Das große Interview mit Jenni von Sonntagskreativität! Erfahre mehr über die Macherin der liebevoll gestickten Familienporträts.
Eine Vielzahl an Familien hat Jenni schon in Kreuzstich verewigt. Welche Erfahrungen sie dabei gemacht hat und was sie sonst noch zum Thema Sticken zu erzählen hat, erfährst du in diesem Interview mit Sonntagskreativität.
Hallo Jenni, danke dass du heute hier zu Besuch bist! Stell dich doch einmal kurz vor.
Hallo, wie schön, dass ich bei dir sein darf! Ich bin Jenni, 36 Jahre alt und lebe mit Mann, Kind und Kater in Düsseldorf. Ich habe nach dem Studium als PR-Beraterin und in der Eventbranche gearbeitet und bin gerade dabei mich mit Sonntagskreativität selbstständig zu machen.
Wie bist du in deinem Leben auf das Thema Sticken gestoßen?
Handarbeiten und ganz allgemein Basteln ist schon seit Kindertagen ein großes Thema in meinem Leben. Ich konnte bereits nähen und stricken, bevor ich den Stickrahmen für mich entdeckt habe. Ich habe es schon mal so formuliert, die Liebe zum Stickrahmen kam spät, dafür aber umso heftiger. Ich wusste nach dem ersten Bild vor 5 Jahren: Das ist genau mein Ding! Mein erstes Stickbild war übrigens ein Familienportrait von meinem Freund, Kater und mir.
Was hat dich auf die Idee gebracht Sonntagskreativität zu gründen und woher kommt der schöne Name?
Sonntagskreativität war eine Wortneuschöpfung für ein Facebook Foto im Jahr 2012 – damals noch mit der Nähmaschine und in völliger Unwissenheit, dass es mal der Name meines eigenen Label wird. “Sonntagskreativität” ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, weil es so gut passte – zu dieser Zeit war ich nämlich fast nur an den Wochenenden kreativ und ich glaube, so geht es vielen.
Du stickst ja auch Auftragsarbeiten in Form von Familienporträts. Was bereitet dir dabei am meisten Freude und vor welche Herausforderungen stellt dich das?
Ich sticke die Familienportraits ja anhand von Fotos und es ist einfach so ein großer Vertrauensbeweis, wenn mir meine Kundinnen die schönsten Familienfotos schicken. Diese strahlenden Gesichter, die mir ja eigentlich fremd sind, bekommen dann irgendwie immer eine gewisse Nähe, als würde man sich eben kennen. Das ist schön, weil sticken ja eher etwas ist, was man alleine macht (wenn man nicht gerade einen Workshop besucht). Mir gibt das nochmal die Möglichkeit einen ganz anderen Austausch mit meinen Kundinnen zu haben. Gleiches gilt natürlich auch für die Stickbox zum selber sticken – da sticke ich das Motiv zwar nicht, erstelle aber den individuellen Entwurf und packe das Material zusammen.
Und meine größte Herausforderung? Die Zeit! Immer die Zeit. Sticken ist einfach nichts für “mal eben schnell” und meine Zeitplanung missachtet das gerne mal. 🙂
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Typisch ist da noch gar nichts :). Mein 2-jähriger Sohn geht jetzt seit ca. 6 Wochen in den Kindergarten, und ich wechsel gerade von der nebenberuflichen in die Vollzeit Selbstständigkeit. Das heißt, ich groove mich noch immer langsam ein.
Aber ich versuche am Morgen alle Dinge zu erledigen, die viel Konzentration erfordern: Mails beantworten, Stickbild Entwürfe erstellen, Anleitungstexte schreiben, Videos drehen, Papierkram erledigen – also vor dem Nachmittag sitze ich eigentlich nie am Stickrahmen.
Es ist schon sehr viel Arbeit, die im Hintergrund läuft. Meistens ist es sogar so, dass ich die Stickbilder noch abends mit auf die Couch nehme und dann den gemütlichen und nützlichen Teil perfekt verbinden kann.
Das neue Buch von Sonntagskreativität
Kannst du gar nicht genug kriegen von Nadel und Stickgarn? Würdest am liebsten alles mit buntem Faden verzieren? „365 Stickmotive – Das Vorlagenbuch“ bringt dich und dein Hobby durch ein ganzes Jahr! Egal ob Tiere, Blüten, geometrisch Abstraktes, Buchstaben oder Schmuckelemente: der Kreuzstich ist der neue Liebling der DIY-Szene, deiner Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
Jeder hat so seine eigene Methode um Material zu verstauen. Wie machst du das? Welches System oder auch Nicht-System benutzt du, um alles auch wiederzufinden?
Ich muss alles sogar mit einem System ordnen, weil wir sonst vermutlich in Stickkram untergehen. Aktuell arbeite ich von zuhause aus, ohne Arbeitszimmer. Das ist eine große Herausforderung und ich habe mir ganz pragmatisch, Kisten in unterschiedlichen Größen gekauft, in die ich themenspezifisch meine Materialien einsortiere – leider nur praktisch und nicht wirklich schön… Aber ohne eine gewisse Grundordnung kann ich nicht kreativ sein. Für 2021 wäre ein eigenes Büro ein großer Wunsch.
Welcher Teil des Stickens ist für dich der Beste bzw. Anstrengendste?
Der beste Teil: Im Flow zu sein. Ein Hörbuch auf den Ohren und völlig versunken beim sticken nicht merken, dass schon wieder zwei Stunden um sind. Wahnsinnig entspannend!
Der anstrengende Teil: das Motiv auf Stoff übertragen – ein wichtiger, aber für mich nerviger Schritt.
Welches Projekt war bisher das schwierigste für dich?
Mhh, da fällt mir gerade kein konkretes Projekt ein, sondern nur ganz allgemein die Erwartungshaltung an mich selbst, das ist wohl das Schwierigste für mich. Ich sage zu meinen Workshop Teilnehmerinnen immer, dass sie sich nicht stressen sollen, wenn ein Stich beim ersten Anlauf nicht perfekt sitzt – was ja auch stimmt. Aber wenn es dann um meine Bilder geht, könnte ich manchmal auch entspannter sein.
Es gibt unglaublich viele Techniken und Materialien. Was würdest du gerne noch ausprobieren, was du noch nie gemacht hast?
Punch Needle! Das Material liegt hier bestimmt auch schon seit einem guten Jahr im Schrank, ich komme nur nicht dazu…
Stell dir vor du hättest die Chance deinem jüngeren Ich, welches gerade angefangen hat sticken zu lernen, einen Rat zu geben. Was würdest du ihr sagen, was du gerne früher gewusst hättest?
Mhh, auch hier fällt mir jetzt nichts konkretes ein, weil ich genauso angefangen habe, wie ich es jedem raten würde – ohne Druck und dafür mit jeder Menge Neugier was Neues auszuprobieren. Meine ersten Bilder sind aus “einfach mal machen” entstanden. Ich habe es einfach mal ausprobiert und mir damit die Chance gegeben in Ruhe zu schauen, ob das was für mich ist.
Wenn du also sticken lernen möchtest, kaufe dir ein Set für ein Projekt, was dich nicht direkt überfordert und schau erstmal, ob es was für dich ist. Und wenn ja, bist du danach sowieso süchtig 🙂
Danke, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast. Wo können wir Sonntagskreativität im Internet finden?
Sehr gerne. Danke, dass ich dabei sein durfte. Ihr findet mich bei Instagram @sonntagskreativitaet
Und falls ihr jetzt Lust habt etwas zu sticken, schaut am 15. November um 20 Uhr gerne mal auf meiner Homepage www.sonntagskreativitaet.de vorbei, da öffnet mein Shop zum letzten Mal vor Weihnachten und ich verkaufe eine große Runde Stickboxen zum selber sticken.
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