Es gibt viele Möglichkeiten ein Gestrick aus mehreren Farben zu erschaffen. Für Anfänger ist es oft einschüchternd mit mehr als einem Faden zu arbeiten. Nichtsdestotrotz gibt es Möglichkeiten Farbmuster zu stricken bei der nur eine Farbe pro Reihe/Runde benutzt wird.
Heute möchte ich 2 Methoden vorstellen: Patentmuster und Hebemaschen. Beide Techniken sind leicht nachzumachen und erwirken unterschiedliche Farbmuster.
1. Farbige Patentmuster
Die Stricknadel wird wie rechts strickend in die Masche unter der nächsten Masche eingestochen und abgestrickt. Man kann dies auch in eine andere Reihe als die direkt darunter liegende Maschen, allerdings wird irgendwann das Gestrick instabil. In die Masche darunter gestrickte Maschen erzeugen immer einen nach unten gerichteten “Pfeil” bzw. eine verlängerte Masche, die nach unten zu zeigen scheint.
2. Hebemaschen
Bei Hebemaschen hebt man die Maschen entweder mit dem laufenden Faden vor oder hinter der Masche ab – je nach Muster. Die abgehobene Masche wird in einer der nächsten Reihen wieder gestrickt.
Man kann ein und dieselbe Masche für mehrere Reihen abheben, aber es gibt Grenzen, wie lang man eine Masche ziehen kann. Die Hebemasche zieht wie ein nach oben gerichteter Pfeil aus.
Vergleich
Beide Maschenarten verlängern eine Masche über ein oder mehrere Reihen und verdecken damit die Farbe unter der Masche. Wie schon gesagt erzeugt eine Patent gestrickte Masche einen nach unten gerichteten Pfeil, während die Hebemaschen nach oben zeigen.Sie erzielen somit optisch eine ganz unterschiedliche Wirkung weshalb man beide Techniken nicht 1 zu 1 tauschen kann, obwohl ihnen ein ähnliches Prinzip zugrunde liegt.
Es gibt einen großen Unterschied in der Festigkeit beider Techniken, was sich auf die Maschenprobe nicht unerheblich auswirkt. Hebemaschen erzeugen eine festere Struktur, während beim Patent stricken die Maschen lockerer liegen. Beim Patent stricken nehme ich in der Regel eine dünnere und bei Hebemaschen eine dickere Stricknadel als beim glatt rechts stricken. Woher kommt dieser Unterschied? Schauen wir uns die Natur beider Techniken an:
Bei Hebemaschen nimmt man eine normalgroße Masche und strickt sie ein paar Reihen nicht mit. Später wird die Masche genommen und viel höher gezogen als er normalerweise lang wäre. Da jede Masche nur eine begrenzte Menge Faden enthält, leiht sie sich von ihren Nachbarmaschen – die sich jetzt etwas zusammenziehen müssen – etwas Fadenlänge und kann somit wachsen. Dadurch entsteht eine leichte Spannung zwischen den geschrumpften Nachbarmaschen und der längeren Hebemasche und gleichzeitig zieht die Hebemaschen die von ihr abgedeckten Reihen leicht zusammen. Beides führt dazu, dass das Gestrick etwas fester wird.
Und was passiert beim Patent? Beim Stricken in die Reihe darunter gibt man der neuen Masche von Anfang an soviel Faden wie sie für die größeren Abstände braucht. Zusätzlich wird die schon gestrickte Masche der darunterliegenden Runde aufgelöst und hinterlässt nur einen längeren Querfaden, der sich nicht nur über die neue Patentmasche legt und damit etwas dicker macht, sondern auch den Nachbarmaschen mehr Faden abgibt. Irgendwo muss ja die Fadenlänge einer ganzen Masche hin. Dadurch wird das Gestrickte sehr viel lockerer als normal.
Weitere Artikel aus dieser Mini-Serie:
STICKEN MACHT SPASS – NEWSLETTER
Du möchtest über aktuelle Blogbeiträge, Anleitungen, Kursupdates oder neue Produkte in meinem Onlineshop informiert werden? Trag‘ Dich hier für den Stickalarm Newsletter ein und sichere Dir 15 % auf Deinen ersten Einkauf in meinem Onlineshop.
Nach der Anmeldung erhältst du eine Email in der du die Anmeldung bestätigen kannst. Schau bitte auch in deinem Spamordner nach, falls sie im Posteingang nicht auftaucht und markiere sie dann als “kein Spam”. So vermeidest du, dass dich die News gar nicht erst erreichen.