Wie kann man Stoff bedrucken?
Es gibt ganz verschiedene Methoden Stoff zu bedrucken und jede hat seine Vor- und Nachteile. Für manche Zwecke sind bestimmte Techniken viel besser geeignet und manchmal eben auch eher ungeeignet. So eignet sich Stempeldruck eher für kleinere Motive, während Linoldruck oder Schablonendruck bei größeren und komplexen Formen glänzen können. Aber schauen wir uns doch einmal ein paar Druckoptionen an!
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Zusammen mit Makerist hat Anika Carolin Liedtke einen tollen Kurs zum Thema Stoffe gestalten erstellt. Lerne wie du mit Stempeln, Pinseln und Schablonen einen einfachen Stoff in ein wunderschönes Unikat verwandelst.
Stempeldruck auf Stoff
Beim Stempeldruck wird das Motiv mithilfe einer Druckform (dem Stempel) von oben auf den Stoff aufgedrückt. Oft ist das Motiv in ein weicheres Material ein- bzw. herausgeschnitzt. Meist wird der Stempel mit der Hand aufgedrückt, weshalb die Größe begrenzt ist in der ein gleichmäßiges Ergebnis erzielt werden kann.
Vorteile des Stempeldrucks:
- leicht zu handhaben
- schnell selbst hergestellt & großes Angebot an Fertigstempeln
- der typische Stempellook
- funktioniert sehr gut für schon fertige Gegenstände
Nachteile des Stempeldrucks:
- da man das Motiv nicht von oben sehen kann, ist das genaue Platzieren manchmal schwierig
- große Motive sind schwerer gleichmäßig zu stempeln
- die Farbe wird nicht zu 100% deckend aufgetragen
Zum Stempeldruck kannst du alles Mögliche an Materialien benutzen. Am berühmtesten ist wohl der Kartoffeldruck. Doch auch Radiergummies und Moosgummi lassen sich super für’s Stempeln umfunktionieren. Zum Stempeln kannst du alle möglichen Gegenstände aus Natur und deiner Umgebung benutzen. Blätter, den Rand deiner Kaffeetasse, den Radiergummi hinten am Bleistift – nichts ist unmöglich!
Hier sind ein paar tolle Anleitungen & Tipps rund um den Stempeldruck:
- Stempeldruck mit Moosgummi von Herzekleid
- Tipps & Tricks rund um den Stoffdruck mit Fertigstempeln von Stempel Jazz
- Fehler vermeiden beim Textilstempeln von Stempel Jazz
- toller Online Kurs zum Stoffe mit Mustern und Motiven gestalten bei Makerist
- Mit Blättern ein Geschirrhandtuch bedrucken von Schere Leim Papier
Linoldruck auf Stoff
Für den Linoldruck brauchst du eine Linoleumplatte (erhältlich beim Künstlerbedarf) und schnitzt dein Motiv spiegelverkehrt heraus. Dann wird die Farbe mit einer Rolle auf das Linoleum aufgetragen. Zum Aufdrucken legst du die Linoleumplatte auf deinen Stoff und streichst mit viel Druck über alle Stellen des Motivs.
Bei meinen Experimenten mit Linoldruck fand ich es am sichersten alle unnötigen Ränder um das Motiv abzuschneiden. So ist es unwahrscheinlicher, dass noch aus Versehen irgendwelche Ministriche im Hintergrund auf den Stoff kommen.
Linoldruck funktioniert super bei detaillierteren Motiven auch größeren. Dennoch sind sehr feine Linien schwer hinzubekommen. Bei feinen Linien muss die Farbe wirklich gut aufgetragen werden, damit sie nicht die feinen Rillen gelangt und damit alle Details verstopft werden.
Hier sind ein paar tolle Anleitungen & Tipps rund um den Linoldruck:
Tipps zum Arbeiten mit Linoleumplatten auf Textile Ideen von Jeromin
Siebdruck auf Stoff
Siebdruck ist mit Abstand der vielseitigste Weg etwas zu bedrucken. Sowohl feine Details als auch große Flächen können schön gleichmäßig dargestellt werden. Und da kommen wir auch gleich zum größten Punkt: Während bei allen bisher vorgestellten Methoden der Farbauftrag eher “wolkig” sein kann, glänzt der Siebdruck mit dem gleichmäßigsten Farbauftrag überhaupt.
Wo liegt der Nachteil? Siebdruck ist ungleich aufwändiger als alle anderen Methoden. Das Motiv muss über verschiedene Verfahren auf das Sieb aufgebracht werden wofür auch einiges an Equipment und Chemikalien notwendig ist. Nachdem das Sieb mit dem Motiv fertig ist, druckt es sich allerdings sehr schnell.
Vorteile des Siebdrucks:
- gleichmäßiger Farbauftrag
- schnelles Arbeiten
- alle Größen möglich
- von detailliert bis großflächig sehr gut geeignet
Nachteile des Siebdrucks:
- viel Arbeitsaufwand für das Erstellen der Vorlage
- einiges an Werkzeugen und Materialien notwendig
Hier sind ein paar tolle Anleitungen & Tipps rund um den Siebdruck:
- Youtube Kanal vom Siebdruckversand mit unglaublich vielen Tutorial Videos
- Wie du einen Siebdruckrahmen selbst bauen kannst auf dem Blog am liebsten Bunt
- eine ganz einfache Methode für Siebdruck von der Seite Fundschau
Schablonendruck auf Stoff
Ähnlich wie beim Siebdruck, wird beim Schablonendruck eine Negativvorlage benutzt die nur die Stellen frei lässt, die bedruckt werden sollen und die abdeckt, die den Stoff zeigen sollen.
Schablonendruck ist super einfach zuhause nachzumachen. Alles was du brauchst ist ein stabiles Stück Papier, eine Schere oder Cutter, Stofffarbe und einen Schwamm oder Pinsel mit sehr kurzen Borsten. Schablonendruck funktioniert gut bei simplen Formen ohne sehr viel Details. Ausserdem ist es nicht möglich freistehende Formen in einer ausgeschnittenen Form zu bedrucken, da alle Teile zusammenhängen sein müssen. Am Beispiel unten wäre es z.B. nicht machbar in den mittleren Stern noch einen Kreis einzufügen ohne, dass der Kreis mit dem Rand des Sterns verbunden ist.
Vorteile des Schablonendrucks
- leicht durchzuführen
- ergibt schöne klare Umrisslinien
- Kontrolle über die Deckkraft der bedruckten Flächen
- kann leicht überprüft nachkorrigiert werden
- große und kleine Flächen machbar
Nachteile des Schablonendrucks
- nur begrenzte Details möglich
- alle Flächen müssen zusammenhängend sein
Andere Druckmethoden für Stoffe
Bei meiner Recherche bin ich auf noch viele weitere Methoden gestossen Stoff zu bedrucken. Alle im Detail vorzustellen wäre dann doch zuviel des Guten, aber ich wollte sie dir nicht vorenthalten:
Drucken mit Goldfolie von Christinaa
Foliendruck auf einer Häkelmütze bei der Erbsenprinzessin
Anleitung für Lavendelöldruck für auf alt gemachte Drucke von DekoIdeenReich
Welche Stoffe funktionieren gut zum Bedrucken?
Um mit einem Druck eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen, macht sich ein glatter, nicht zu weicher Stoff am besten. Stoffe mit Flor, wie z.B. Samt oder sehr strukturierte Stoffe sind schwieriger zu bedrucken da durch die Textur die Farbe nicht an alle Stellen gelangen kann.Je detaillierter der Stempel, desto feiner sollte auch der Stoff sein. Bei gröberen und weichen Stoffen gehen viele Details leider schnell verloren und es eignen sich dafür eher flächigere Stempel.
In Leinwandbindung gewebte Stoffe aus Leinen oder Baumwolle eigenen sich sehr gut zum Drucken. Bei weicheren Stoffen wie Jerseys empfiehlt es sich eine harte Unterlage zu benutzen, damit der Stempel die Farbe gut abgibt.
Während du beim Bedrucken von Papier oder anderen Oberflächen eine riesige Auswahl hast, gibt es beim Bedrucken von Textilien doch eine große Einschränkung: die Waschbarkeit. Wenn du etwas ausschliesslich zum an die Wand hängen bedrucken möchtest, ist das an dieser Stelle nebensächlich – hauptsache die Farbe bleibt an deinem Stoff haften. Willst du allerdings deine bedrucktes Werk irgendwann einmal in die Waschmaschine packen oder es besteht die Möglichkeit, dass es nass wird, spielt die Waschbarkeit doch eine große Rolle. Was bringt all die Arbeit, wenn es bei jedem Waschgang blasser wird oder sogar komplett verschwindet?
Deshalb kannst du beim Drucken auf Textilien nicht jede x-beliebige Farbe nehmen. Für den Linol- und Siebdruck gibt es extra Textilfarbe, die sich leicht ausrollen bzw. über das Sieb ziehen lässt. Bügelfixierbare Textilfarben aus dem Bastelladen eignen sich gut für Stempel- und Schablonendruck. Für das Freihandmalen gibt es spezielle Textilmarker, Textilfarbe und auch manche Seidenmalfarben eignen sich für die Benutzung auf Baumwoll- oder Leinenstoffen.
Mehr Stoffideen auf Pinterest
Ich habe so unglaublich viele Druck-DIYs gefunden, dass ich sie unmöglich alle hier vorstellen kann – geschweige denn sofort ausprobieren. Hier auf meinem Pinterest Board “DIY Textil” kannst du dir einige davon anschauen und noch viele anderen DIY Ideen!
Nachdem du deinen Stoff bedruckt hast, kannst du ihn auch noch besticken. Wie du gemusterte Stoffe ganz einfach besticken kannst, zeige ich dir in diesem Beitrag: Sticken ohne Vorzeichnen – auf gemusterten Stoffen
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