Tutorial: Intarsienstricken in der Runde

Für einige meiner Handpuppen ist es notwendig Intarsien in der Runde zu Stricken. Intarsienstrickerei ist eine Form des mehrfarbigen Strickens, bei der die unbenutzten Fäden nicht hinter den gestrickten Maschen mitgeführt werden (wie z.B. beim Fairisle), sondern jede Farbfläche einen eigenen Faden hat und sich diese an den Schnittstellen überkreuzen. Intarsien werden meist für größere Flächen benutzt und wo Fairisle einen zu dicken Stoff produzieren würde.

Normalerweise strickt man Intarsien in Reihen. Durch das Hin- und Herstricken sind die Fäden der einzelnen Farbflächen immer in Strickrichtung abgelegt. Beim Stricken in der Runde sind die Fäden allerdings nach der ersten Runde immer am Ende der Farbflächen und nicht am Anfang. Genau hier liegt das Problem, weshalb man Intarsien nicht direkt in der Runde stricken kann, außer man schneidet nach jeder abgeschlossenen Runde alle Fäden ab und beginnt sie immer wieder von vorn, was unglaublich viel Zeit beim Einweben der Enden beanspruchen würde.


Die hier gezeigte Methode zum Intarsienstricken in der Runde simuliert eigentlich nur das Arbeiten in der Runde, ist im Prinzip aber Stricken in Reihen. Dabei werden nach jeder Reihe beide Enden miteinander verbunden. Diese Nahtstelle kann man auf verschiedene Art und Weise verbinden, hier ist die Methode, die ich angewandt habe bei 2 Farbflächen. Diese Technik findet sich z.B. in meiner Strickanleitung für die Pinguinhandpuppe wieder.

In diesem Tutorial ist die Hauptfarbe schwarz und die Kontrastfarbe weiß.


Beginne mit der Hauptfarbe, wechsle dann zur Kontrastfarbe und stricke bis zum Ende der Farbe.


Lege den Faden vor die nächste Masche und hebe diese Masche ab.


Gestrick wenden. Jetzt ist die abgehobene Masche vom Faden umwickelt.


Die umwickelte Masche wieder abheben.


Die nächsten Maschen werden bis zum Ende der Farbfläche links gestrickt. Bei der ersten Masche muss darauf geachtet werden, dass der Faden nicht zu stark angezogen wird, da sonst die umwickelte Masche später schwerer zu stricken ist.


Zur Hauptfarbe wechseln. Hier ist es sehr wichtig aufzupassen. Die vorher benutzte Farbe (hier Kontrastfarbe) muss über dem neu aufgenommenen Faden (hier Hauptfarbe) liegen. Durch das Verkreuzen werden an dieser Stelle die beiden Flächen zusammengehalten. Vergisst man diesen Schritt, bleibt zwischen den Teilen ein Loch.


Bis zur vorletzten Masche der Hauptfarbe links stricken.


Mit der rechten Nadel wird der umschlungene Faden der Kontrastfarbe abgehoben und hinter die in der Vorreihe abgehobene Masche auf die linke Nadel gelegt. Wurde der Faden in der Vorreihe zu fest gezogen, merkt man das jetzt.


Stricke die abgehobene Masche mit der Schlinge links zusammen.


Wende die Arbeit und hebe die erste Masche ab (die eben Zusammengestrickte). Stricke glatt rechts bis zum Ende der Hauptfarbe.

Lege wie in Schritt 6 den Faden der benutzten Farbe (jetzt Hauptfarbe) über den neu aufgenommenen Faden (jetzt Kontrastfarbe)

Wiederhole von Schritt 1.


So sieht das Ganze dann von vorn und hinten aus, nachdem man ein paar Runden gestrickt hat:

crossed yarns: gekreuzte Fäden; wraps: umwickelte Masche

Zur näheren Erklärung für umwickelte Maschen ist hier noch ein Videotutorial. Es ist nicht von mir. Es ist eigentlich für verkürzte Maschen gedacht, aber die Technik ist dieselbe.

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