Beim Sticken werden gerne mal Begriffe wie 6fädiger Sticktwist, Perlgarn, Farbnummer und Fäden teilen benutzt. Was es damit auf sich hat und welchen Faden man jetzt am besten zum Sticken benutzt, darum geht es in diesem Artikel.
Welchen Faden benutzt man zum Sticken?
Unter meinen Stickvideos kommt oft die Frage, welchen Faden bzw. wie viele Fäden man für diesen Stickstich benutzen muss. Das kann man pauschal so gar nicht sagen, denn es kommt darauf an welchen Effekt man erzielen möchte. Wenn ich sehr große Stickereien habe, nehme ich meist auch dickeres Garn. Bei feineren Stickereien eher dünneres Garn. Das ist relativ unabhängig vom Stickstich, den man dafür benutzt.
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Ausführungen von Stickgarnen
Es gibt verschiedene Ausführungen von Stickgarn. Wenn das Garn in einer großen Schlaufe aufgewickelt ist, heißt das Strang oder auch Docke/Döckchen. Stickgarn wie Perlgarn wird aber auch als Ball oder Knäuel gewickelt. Ein Faden besteht weiterhin aus mehreren Einzelfäden, die teilweise auch nochmal aus noch feineren Fäden bestehen. Das geht an dieser Stelle jetzt zu sehr ins Detail. Wichtig ist nur zu wissen, dass man manche Fäden teilen kann und manche nicht dafür gedacht sind.
Und da kommen wir auch schon zum 6fädigen Stickgarn.
Was ist 6fädiges Stickgarn?
6fädiges Stickgarn, auch Sticktwist genannt, wird auf Englisch stranded embroidery floss genannt. Wie der Name schon verlauten lässt, besteht dieses Garn aus 6 Fäden, die lose miteinander verbunden sind. Das 6fädige Stickgarn ist teilbar was bedeutet, dass man die Fadendicke anpassen kann. Wozu ist das gut? Die vollen 6 Fäden sind ein ziemlich dicker Faden. Ich sticke in der Regel mit 2-3 Einzelfäden, also mit deutlich weniger Fäden.
Der ganz große Vorteil besteht also bei diesem Garn, dass man sich nicht für jede Farbe mehrere Fadenstärken kaufen muss. 6fädiger Sticktwist gibt es auch in hunderten Farbschattierungen im Handel.
Wieviele Fäden Stickgarn benutzt man?
2-3 Fäden Stickgarn sind eine übliche Anzahl Fäden zum Sticken mit der Hand. Für einige Stiche wie z.B. die Webrose benutzt man 6 oder 12 Fäden, da diese sehr voll erscheinen sollen. Für Techniken wie die Nadelmalerei ist es üblich 1 Faden zu benutzen, um sanft fließende Farbübergänge zu erzielen.
Wenn der Faden zu dick ist, kann es passieren, dass der Stoff Wellen schlägt, die auch mit Bügeln schwer weggehen. Bei sehr feinen Stoffen wie Taschentüchern ist es sinnvoll 1-3 Fäden Stickgarn zu benutzen. Umgekehrt ist es bei eher grob gewebten Stoffen. Da gehen dünne Fäden regelrecht unter! Hier lohnt es sich zu dickeren Fäden zu greifen, damit die Motive besser zur Geltung kommen. Ich persönlich sticke die meiste Zeit mit 2-3 Fäden. Das ist auch deutlich fadensparender als immer die 6 Fäden zu benutzen.
Was gibt es noch an anderen Fadenarten?
Beliebt ist neben Sticktwist noch Perlgarn. Perlgarn ist nicht teilbar, gibt es dafür aber in verschiedenen Stärken. Dieses Garn hat eine schöne seilartige Struktur und wirkt ganz anders als andere Stickgarne.
Weiterhin gibt es ein riesiges Spektrum an Fäden. Mattgarn, Glanzgarn, Crewel-Wolle, Tapisseriewolle, Metallicgarn, Beilaufgarn und noch mehr. Dann gibt es noch die ganzen Materialien, die nicht speziell fürs Sticken gemacht wurden. Wollgarne, Häkelgarn, Bast oder Draht – lassen sich alle zum Sticken benutzen, aber nicht ganz einfach zu benutzen.
Was hat es mit den Farbnummern bei Stickgarn auf sich?
Die Farbnummer steht bei Stickgarnen auf der Banderole. Stickgarn gibt es ja in hunderten Farbschattierungen. Wenn du jetzt eine Anleitung hättest, in der nur stünde, kauf dir 3 Grünschattierungen, wäre die Frage welche der 50 Grüntöne damit gemeint sind. Deshalb gibt es die Farbnummern damit die Farbe ganz eindeutig zuzuordnen ist. Wenn du nicht nach Anleitungen arbeiten möchtest, ist diese Nummer eher irrelevant für dich.
Jede Firma hat ihr eigenes Farbnummernsystem. Es gibt allerdings Umrechnungstabellen, in denen du nachschlagen kannst welche Farbnummer dein Garn in der jeweils anderen Marke ist. Das ist super praktisch, wenn in einer Anleitung eine andere Marke benutzt wird als die, die du zu Hause hast oder bevorzugt benutzt.
Eine gute Umrechnungsseite ist diese hier von Cyberstitchers.
Auf Qualität bei Stickgarn achten!
Auch wenn es verlockend ist ein 100er-Set Stickgarn für 20 € zu kaufen: achte bei Stickfäden auf Qualitätsgarne. Ja, sie sind teurer als Billig-Sets aus China. Doch es gibt verschiedene Vorteile, die du bei Markengarnen hast. Sie sind waschfest und verblassen nicht durch lange Lichteinwirkung. Sie lassen sich angenehmer verarbeiten und verknoten nicht so schnell. Auch haben sie eine deutlich glattere Oberfläche als Billiggarne. Das große Problem bei großen Garnsets ist aber auch, dass man die Farben nicht einzeln nachbestellen kann und dann auf einem Haufen Farben sitzt, die man nicht benutzt, aber auch bezahlt hat!
Im Detail gehe ich darauf in diesem Beitrag ein: Stickgarn kaufen: Billiggarn oder Markengarn?
Mein Tipp für Stickanfänger
6fädiger Sticktwist aus Baumwolle ist der vielseitigste Faden zum Sticken auf dem Markt. Es gibt ihn in vielen Farbschattierungen von gängigen Herstellern. Da du den Faden teilen kannst, hast du hier auch die Option die Fadenstärke selbst zu regulieren. Dadurch hast du nicht nur eine Fadenstärke, sondern gleich 6 unterschiedliche Fadenstärken in einem Faden vereint!
6fädiges Stickgarn findest du als Sets bei Buttinette. Ich bestelle mir am liebsten Markengarne von DMC und Anchor (z.B. bei Stickteufelchen). Es gibt aber auch noch ganz viele andere tolle Stickgarnhersteller wie Kreinik oder V+H, die sich auf ihre Stickgarnsorten spezialisiert haben.
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