Den Kleiderschrank auszumisten liegt momentan im Trend. Bei den einen ist es um allgemein weniger Zeug zu haben, andere wollen sich die perfekte Garderobe bauen in der unpassende Kleidungsstücke keinen Platz mehr haben. Bei Eltern ist es mindestens einmal im Jahr das Aussortieren der Klamotten aus denen die Kinder herausgewachsen sind – den Spruch: “Mama, meine Hosen sind wieder zu kurz” höre ich momentan leider auch wieder… Upcycling ist nur eine Möglichkeit von vielen um aussortierte Kleidung nicht wegwerfen zu müssen.
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Doch wohin mit den (teilweise) großen Bergen an Klamotten? Alles wegzuwerfen ist natürlich die schlechteste Methode, vor allem bei Kleidung in gutem Zustand. Was also tun?
Die Qual der Wahl – ist das noch gut oder kann das weg?
Es gibt prinzipiell zwei große Auswahlkriterien nach denen du vorsortieren kannst:
- Ist das Kleidungsstück in gutem Zustand? Das heißt, keine Flecken, keine Löcher, die Reißverschlüsse funktionieren noch, alle Knöpfe sind dran etc. Der Makel besteht also eher darin, dass es dir nicht mehr so gefällt oder es nicht mehr passt oder du das Teil nicht mehr brauchst (z.b. zuviele Tshirts oder es war für ein Event wie Abiball oder Hochzeitskleid).
- Wenn Flecken oder Löcher etc. vorhanden sind, kann man sie reparieren (lassen) und MÖCHTEST du das auf dich nehmen weil du das Kleidungsstück auf jeden Fall behalten willst?
Gehen wir mal Schritt für Schritt durch
Deine aussortierte Kleidung ist in gutem Zustand? Dann verschenke, verkaufe oder spende sie. Denn so schön Upcycling auch ist und so viel Spaß es auch macht Dinge umzuwandeln, so ist es doch eine Verschwendung Dinge die vollkommen in Ordnung sind auseinander zu schnippeln obwohl es genug andere Möglichkeiten gibt an Stoffe zu kommen oder kaputte Kleidung für diese Zwecke.
Gefällt dir noch, passt aber nicht mehr
Deine aussortierte Kleidung gefällt dir noch und du möchtest sie am liebsten nicht hergeben, aber sie passt dir nicht mehr oder da ist ein kleiner Fleck drauf oder der Reißverschluss geht nicht mehr? Das ist der Moment wo du viele Optionen hast, um deine Kleidungsstücke so für dich anzupassen, dass du sie wieder tragen kannst. Du kannst sie optisch anpassen, tatsächlich die Passform ändern oder sie reparieren.
Ideen für Anpassungen
Kinderkleidung aus Mamas und Papas Kleidung von Kreativlabor Berlin
Schnittmuster von alter Kleidung abnehmen von K-Nähleon
Von der Hose zum Destroyed Jeansrock von Letters & Beads
Pullover mit Kordel besticken von Lindaloves
Kleidung aufpeppen mit Stickereien – Sticken auf gemusterten Stoffen von Pumora
Tshirt-Nähte reparieren und verschönern ohne Nähmaschine von Pumora
Meine Buchtipps zum Thema Upcycling von Kleidung
Flickerei mal anders: hier wird nichts versteckt, sondern stolz erneuert und verschönert. Denn ein Lieblingskleidungsstück kreativ zu reparieren hat seinen ganz eigenen Charme! Hier geht’s zum Buch auf Amazon.
In diesem Buch dreht es sich um das Reparieren von Lieblingsstücken von Hand und mit der Maschine. Egal ob Risse, Gestricktes oder Leder, enthält das Buch viele praktische Tipps und Tricks.
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Aussortierte Kleidungsstücke bieten teilweise richtig viel Stoff für Babykleidung. In diesem Buch findest du Schnittmuster, Anleitungen und Tipps auch für Nähanfänger.
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Handsticken leicht gemacht – mein Online Stickkurs
Du möchtest gern Sticken lernen, weißt aber nicht so recht wie und wo du anfangen solltest? Hast du niemanden in deinem Umfeld, der dir das Sticken zeigen kann? In deiner Umgebung gibt es einfach keine Stickkurse?
In meinem Anfänger-Stickkurs lernst du alles Wichtige zum Starten in dein neues Hobby. Von der Materialauswahl bis zum Sticken selbst. Dabei bekommst du viele hilfreiche Tipps und Kniffe mit auf den Weg, die dir das Sticken leichter machen und dir einiges an Problemen erspart.
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Das Teil ist so kaputt, da geht nix mehr
Jetzt kommen wir in den Bereich des Upcyclings. Denn Kleidung, die nicht mehr in Ordnung ist und auch nicht mehr repariert werden soll, würde im Normalfall tatsächlich im Müll landen, nicht wahr?
Hier kannst du auf das volle Spektrum der Upcycling-Methoden zurückgreifen und dich kreativ auslassen. Mein persönlicher Ansatz bei dieser Art von Kleidung ist immer: erstmal auseinandernehmen. Denn die Aufbewahrung von Klamotten nimmt eine Menge Platz in Anspruch. Wenn so ein Stapel Hemden aber auseinander geschnippelt wurde, sodass man den Stoff wieder verwenden kann, ist der Stapel viel, viel kleiner. Ich habe auch jetzt noch eine Kiste mit Hemdstoffen, die ich gern für meine Stickprojekte benutze.
Wie geht das mit dem Auseinandernehmen?
Jedes Kleidungsstück ist anders aufgebaut, doch aus den meisten Teilen kannst du eine Menge Stoff gewinnen, den du für andere Projekte nutzen kannst. Oberteile und Röcke sind sehr ergiebig, aber auch Hosen enthalten eine Menge Stoff.
Das komplette Sticklexikon ist im Übrigen auf dem Stoff eines Trachtenhemdes aus Leinen entstanden 🙂
Ideen zum Upcycling von Kleidung
Gürteltasche aus einer alten Jeans nähen von Kreativlabor Berlin
Turnbeutel aus alten Jeans nähen von Nähverrückt
Patchworkdecke aus alten Jeanshosen von Echt Knorke
DIY Türstopper aus Stoffresten von was eigenes
Upcycling bei Kinderkleidung von Firlefanz – enthält mehrere tolle Ideen
Off-Shoulder Top aus Herrenhemd nähen von mein Feenstaub
Bettschlange aus Strumpfhosen von Dreieckchen
Lohnt sich Upcycling bei Kleidung?
So pauschal kann man das nicht sagen. Es wird sicher das ein oder anderere Projekt geben bei dem man sich denkt: “Ohman, das ist mal voll daneben gegangen” oder: “Das hätte ich mir sparen können”. Aber ist das nicht in allen Bereichen des Lebens so?
Übung macht den Meister und wenn du erst einmal angefangen hast, wirst du schnell merken welche Art von Anpassungen oder Upcycling dir Spaß machen UND gut aussehen. Mir hat zum Beispiel unglaublich Spaß gemacht die Hemden der Herren meiner Familie in Hemdkleidchen für meine Tocher umzunähen. Das Ätzende (die Knopfleiste) ist da nämlich schon erledigt und der einzige Auswand besteht darin die Arm- und Halsausschnitte zu umnähen.
Auch als Erinnerungsstücke sind solche Projekte wunderbar. So sind ein Großteil meiner Hosen zusammen mit Babysachen der Kinder in 2 Patchworkdecken gewandet. Eine in rot und eine in grün/blau – für meine Kinder. So steckt ein Teil unserer gemeinsamen Zeit, als die beiden klein waren, in ihrer Bettüberwurfdecke. Auch wenn sie das jetzt sicher noch nicht so nostalgisch sehen, werden auch meine beiden vielleicht irgendwann meine genähten Decken in der Hand halten und sich fragen, wo die Zeit geblieben ist.
Für den Geldbeutel KANN Upcycling und das Anpassen/reparieren von Kleidung eine Entlastung sein. Für viele ist das allerdings nicht der Hauptgrund das zu tun. Vielleicht bist du auch eine dieser Personen, die nicht oft in normalen Läden passende Sachen findet. Dann ist es umso schöner, wenn man in der Lage ist, die Kleidung, die einem super passt und gefällt auch wirklich lange behalten zu können.
Was mir persönlich aufgefallen ist nachdem ich angefangen Kleidung auseinanderzunehmen und anderes daraus zu machen ist folgendes:
Die Qualitätsunterschiede sind gravierend und man lernt ratzfatz sie zu erkennen bevor man etwas kauft.
Wenn du Nähte ein paar mal aufgetrennt hast, dann merkst du welche sich schnell lösen oder schon gelöst haben. Wenn du den Stoff schneidest, merkst du welcher schnell fadenscheinig geworden ist und welcher sich noch super bearbeiten lässt.
Das alles hilft dir dabei, in Zukunft einen großen Bogen um schlecht verarbeitete Sachen zu machen und dir nur die Rosinen rauszupicken. Denn auch der passendste Schnitt und die tollste Farbe bringen dir nichts, wenn das Teil nach einem halben Jahr schon wieder aussortiert werden kann.
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